Phase II

Header-Grafik mit aufrecht stehender Handschrift in braunem Einband.

Phase II

Das Handschriftenportal (HSP) ist Anfang 2023 mit erneuter Förderung durch die DFG für drei Jahre in die zweite Phase seiner Konsolidierung und Weiterentwicklung gestartet.

Was soll in Phase II erreicht werden?

1. Ausbau des eigenen Normdatenmoduls

Um eine effektive Recherche in der enormen Fülle an HSP-Daten zu ermöglichen, müssen relevante Suchbegriffe mit Normdaten verknüpft werden.

Mit Abschluss der ersten Phase liegen im HSP bereits fachspezifische Normdaten in großem Umfang vor. Diese werden in der zweiten HSP-Phase mit der Gemeinsamen Normdatei (GND) – der zentralen deutschen Normdatensammlung – zusammengeführt.

Gleichzeitig wird das Normdatenmodul zu einem Knowledge Graph ausgebaut, der die Normdaten zueinander und diese mit den Erschließungsdaten in Beziehung setzt. So wird die Suche z. B. nach Sprachräumen, Personen, aber auch nach Einzelheiten wie Einbandformen immer feinmaschiger und ergänzende Recherchen möglich.

Den Ausbau des Normdatenmoduls unterstützt eine auf die vier HSP-Partner verteilte Datenredaktion inhaltlich, indem sie in den über 120.000 Handschriftenbeschreibungen des HSP wichtige Suchkategorien identifiziert und die jeweiligen Begriffe mit Normdaten versieht. Um Begrifflichkeiten zu normieren und hierarchisch zu organisieren, wird zugleich eine Reihe fachspezifischer Thesauri entwickelt.

2.  Rechercheerweiterung und -optimierung

Eng mit dem Ausbau des Normdatenmoduls hängt die Erweiterung und Optimierung der Suche im HSP zusammen. Künftig wird ein Sucheinstieg direkt über Normdaten möglich sein, ebenso die Anzeige eigener Normdaten-Übersichtsseiten sowie die Einbeziehung semantisch verknüpfter Normdaten bei der Suche. Ebenso wird eine Recherchemöglichkeit für Handschriftenkataloge mit Volltextsuche umgesetzt.

3.  Aufbau von interaktiven Nutzungsmöglichkeiten

Der HSP-Arbeitsplatz wird in Phase II eine sehr viel aktivere und interaktive Nutzung ermöglichen. Von personalisierten Workspaces, die inklusive ihrer Inhalte gespeichert und geteilt werden können, über eigene Annotationen oder Transkriptionen zu Beschreibungen und Digitalisaten bis hin zu deren Publikation mit zitierfähigen Permalinks im HSP: Je nach Bedarf können unsere Nutzer:innen im Portal zu Produzierenden werden.

4.  Verbesserung des Eingabe-Systems für Handschriftenbeschreibungen (Erfassung)

Bereits in der ersten Projektphase wurde ein Prototyp für die Eingabe wissenschaftlicher Handschriftenbeschreibungen in das HSP-System entwickelt. In der zweiten Phase wird diese System-Komponente vollfunktional ausgebaut – insbesondere auch im Hinblick auf die Nutzung des Normdatenmoduls und die Möglichkeit, verschiedene Beschreibungstypen zu verwenden.

Ein Veröffentlichungsverfahren wird dafür sorgen, dass Änderungen an bereits im Portal publizierten Beschreibungen über adressierbare „Auflagen“ nachvollzogen werden können.

5.  Differenzierung der Import- und Exportschnittstellen

Um den Datenaustausch mit anderen Systemen technisch zu ermöglichen, werden im HSP Schnittstellen für Im- und Export in einschlägigen Formaten wie MARC21, TEI-XML und Dublin Core geschaffen bzw. erweitert. Technisch werden diese als OAI-PMH-, SRU- und SPARQL-Schnittstellen eingerichtet.

6.  Datenaustausch mit einschlägigen anderen Portalen

Um verfügbare Informationen zu Handschriften in Sammlungen des deutschsprachigen Raums möglichst flächendeckend im HSP bereitzustellen, wird das Datenangebot anderer einschlägiger Portale nachgenutzt. In einem ersten Schritt sollen Basisinformationen direkt im HSP hinterlegt und für weiterführende Informationen auf das Datenangebot des Original- Portals verlinkt werden.

Gleichzeitig stehen die HSP-Daten über Schnittstellen für diese anderen Portale bereit. Erste Partner für Datenaustausch ist die Österreichische Nationalbibliothek (ÖNB), dieser soll auf den Handschriftencensus (HSC) oder auch den Katalog der deutschsprachigen illustrierten Handschriften des Mittelalters (KdiH) ausgedehnt werden.

7.  Entwicklung von IIIF-Hosting-Services

Als Dienstleistung für Institutionen ohne eigene Präsentationssysteme oder ohne IIIF- fähige Präsentation wird das HSP-Team an verschiedenen Standorten Hosting-Services, Beratungs- und Schulungsmöglichkeiten schaffen und dabei den Aufbau einer verteilten Infrastruktur anstoßen.

8.  Neufassung der Richtlinien zur Handschriftenerschließung

Die aus den 1990er Jahren stammenden ‚Richtlinien Handschriftenkatalogisierung‘ der DFG werden im Rahmen der zweiten HSP-Phase überarbeitet und an die Erschließungspraxis im digitalen Zeitalter angepasst.

9.  Größtmögliche Benutzungsfreundlichkeit

In Phase II beteiligt sich das Institut für Bibliotheks- und Informationswissenschaft (IBI) der Humboldt-Universität zu Berlin (HU Berlin) als Projektpartner für User Experience direkt am Projekt. Die kontinuierliche UX-Begleitung des IBI soll eine möglichst intuitive Bedienbarkeit und ein positives Nutzungserlebnis für alle HSP-Funktionalitäten gewährleisten.

Zum Nachlesen: DFG-Antrag für HSP-Phase II

Ausführliche Informationen zur Phase II des Handschriftenportals finden Sie hier im PDF des DFG-Antrags.

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